Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


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Mit Patricia am 6.01.1912 von Cuxhaven nach Tsingtau

von Christian Kugel
 

Vormerkung: Auf den Tag genau vor 110 Jahren trat der Württemberger Christian Kugel mit dem Dampfer Patricia die Reise nach Tsingtau an. Er hat darüber ein Tagebuch geführt, dessen Reinschrift er am Ankunftsort erstellte. Der hier wiedergegebene Bericht lässt, wie viele ähnliche, vermuten, dass er kein geübter Schreiber war; interessant sind aber einige Details, die in anderen Berichten fehlen, etwa die Episode um den Prinzen Adalbert.
Nach zwei Jahren in Ostasien kehrte Kugel in die Heimat zurück. Ein glückliches Ende nahm seine Lebensgeschichte leider nicht: Er wurde 1917 bei Kämpfen in Nordfrankreich tödlich verwundet.

Der Redakteur bedankt sich herzlich bei Ralph Merkle, dem Enkel des Schreibers, der eine transkribierte Fassung des 19-seitigen Manuskripts zur Verfügung gestellt hat! Der Redakteur hat Schreibfehler (in Original oder Abschrift) korrigiert, die Rechtschreibung maßvoll modernisiert und Abkürzungen aufgelöst; redaktionelle Anmerkungen stehen in [...] oder wurden als Fußnoten hinzugesetzt.
 

[Tagebuch-Text]

Sonnabend, den 6. Januar 1912 wurden wir von Fort Rüstersiel geschlossen nach dem Hafen geführt. Um 9 Uhr vormittags wurden wir eingeschifft. Der Dampfer ist 172 m lang und 22 m breit. Der Tiefgang beträgt etwa 7 bis 8 m. Die Offiziere wurden in erster und zweiter Klasse untergebracht, Unteroffiziere in Kajüten. Jede Kajüte wurde mit 4 Mann besetzt. Mannschaften lagen im Haupt- und Zwischendeck. Diese Räume sind etwa 20 m lang und ebenso breit. Die Lüftung in diesen Räumen ist sehr schlecht, besonders in den kälteren Zonen.

Es dauerte bis 12 Uhr, bis alles verladen war, denn der Transport betrug 1.200 Mann, und für diese Personen musste Verpflegung bis Tsingtau mitgenommen werden. Endlich um 2 ½ Uhr wurde das Zeichen zur Abfahrt gegeben, und der Dampfer schleppte sich darauf langsam vom Ufer ab. Der Abschied fiel jedem von uns schwer, und manchen liefen Perlen über die Wangen. Manche Eltern und Geschwister standen am Hafen und winkten uns auf zwei lange Jahre das letzte Lebewohl zu. Unter den Klängen der Schiffskapelle fuhren wir der Schleuse zu, dort wurde nochmal Halt gemacht. Auch hier waren die Menschen zu Haufen gedrängt, um uns ein letztes Adieu zuzurufen. An der Schleuse hatte die Kapelle vom II. Seebataillon Aufstellung genommen und spielte noch verschiedene Märsche. Als letztes Stück wurde »Muss ich denn, muss ich denn« gespielt. Unter 1000 brausenden Hurrarufen fuhren wir in den Jadebusen hinaus. Von dort eilten wir in die Nordsee und verschwanden der Menschenmenge vor den Augen.

Bald wurde der erste Kaffee an Bord getrunken und hernach die Sachen an Ort und Stelle geschafft. Nun gingen wir wieder an Oberdeck und schauten betrübt ins weite, weite Meer hinaus. Gegen 6 Uhr fuhren wir etwa 3000 m weit von der Küste entfernt an der Insel Norderney vorbei. Unsere Blicke blieben an der Insel hängen bis etwa 8 Uhr, dann sahen wir nur noch Wasser. Gegen 9 Uhr gingen wir schlafen, welches uns aber als erstes Mal schwer versalzen wurde, denn durch den Seegang wurden wir hin und her geworfen, es wurde uns dabei eigentümlich zumute. Nach einem schlechten Schlaf, aber frisch gewaschen und geputzt hatten wir die erste Musterung an Bord. Wir sahen nun weiter nichts als Wasser, und so mussten wir den Sonntag so zubringen, indem wir von früh bis spät in die weite See hinausschauten. Endlich gegen 6 Uhr abends sahen wir leider, in der Dämmerung, die Kriegshäfen Dover und Calais und die englische Küste mit unzähligen Scheinwerfern und Lichtern, welche ihre Strahlen in die weite See hinauswarfen. Dies alles bot trotz der Dämmerung uns einen schönen Anblick, jedoch nach einstündiger Fahrt an der Küste entlang konnten wir nur noch Wasser sehen. Im englischen Kanal machte sich nun mit einem Schlag die Seekrankheit sehr stark bemerkbar. Zu meinem Glück blieb ich von derselben befreit und unberührt, ich fühlte mich so wohl wie der Fisch im Wasser.

Spanische Küste in Sicht.
Wir hatten nun, wie schon vorher geschrieben, die englische Küste hinter uns. Jetzt kam für uns wieder eine harte Zeit, denn es dauerte 3 Tage, ehe wir wieder Land sehen sollten. Man denke sich, 3 mal 24 Stunden nichts als Wasser zu sehen, wie es da einem zumute ist. Dazu mussten wir noch eine gefährliche Stelle passieren, nämlich den Golf von Biscaya, in welchem schon mancher Schiffer seinen Tod in den brausenden Wogen gefunden hat. Aber unsere Patricia passierte diesen Golf ohne ein Hindernis, und wir bekamen am vierten Tag Land zu sehen. Dieser Jubel, daß wir wieder Land sahen, und jeder fragte sich, was für ein Land dies wohl sein könnte? Es war Kap Vinxery [Finisterre] an der spanischen Küste; dieselbe erhob sich vor uns etwa 500 m. Wir sahen nur steile Felsen, an welchen sich die wilden Wogen des Wassers brachen und den Gischt haushoch an den Felsen hinaufschleuderten. Bewohner konnten wir nicht erblicken, denn das Ufer war zu hoch. An der Vorderseite der Felsen erhob sich ein großer Leuchtturm, der weit über die Brüstung hervorragte. Wir fuhren etwa 2 Stunden an Spanien entlang und begegneten mehreren Dampfern, darunter waren auch deutsche. Bei Begegnung zweier Dampfer spielten die Schiffskapellen und begrüßten sich durch hochziehen der Flagge. Im Laufe des Nachmittags sahen wir große Fische vor dem Bug schwimmen. Diese sprangen von Zeit zu Zeit immer wieder 1 m hoch aus dem Wasser heraus, um darauf ebensoschnell wieder in die Tiefe zu sausen.

Gibraltar in Sicht.
Da wir hörten, daß Gibraltar in der Nacht passiert werden sollte, blieben wir auf. So etwa gegen 3 Uhr sahen wir einen hellen Schein am Horizont, und nach halbstündiger Fahrt konnten wir die mit Licht umhüllte englische Festung Gibraltar sehen. Vermöge dieser Festung sind die Engländer im Stande, das Mittelmeer abzusperren.

Pyrenäen-Halbinsel.
Wir hatten nun am folgenden Morgen Dienst und konnten deshalb nicht viel Ausschau halten. Nach Ausscheiden [?] war es Zeit fürs Mittagsbad. Wir gingen also in den Speisesaal zum Mittagstisch; nach demselben ging's wieder an Oberdeck und [wir] tobten uns aus oder rauchten gemütlich eine Cigarette. Um 3 Uhr ertönte der Ruf »Land – Land in Sicht«. Es waren die Pyrenäen,1 welche vor unseren Augen aufleuchteten. Es war ein schöner Anblick, denn der ganze Gebirgszug war noch mit Schnee bedeckt. Je weiter wir fuhren, traten immer wieder andere Gebirgszüge auf. Es war die Sierra-Nevada, welche sich 5.340 m an der Südküste Spaniens erhob.2 Nach mehreren Stunden Fahrt verschwand auch dieses Bild hinter dem Horizont, und es ging in voller Fahrt Algier zu.

Ankunft in Algier.
Wir sollten Samstag 4 Uhr morgens dort ankommen, [das] war aber nicht der Fall. Die Zeit kann niemals bei einem solchen Dampfer eingehalten werden. Um 9 Uhr erst konnten wir etwas von Algier sehen. Die Stadt bot einen herrlichen Anblick, wie man ihn in Deutschland selten zu sehen bekommt. Sie ist terassenförmig aufgebaut, und dazwischen sind einzelne Palmenhaine, welche sich sehr schön von den (blau-) weißen Häusern abheben. An Steuerbord ist kurz vor der Einfahrt ein Denkmal zu sehen, dasselbe war aus weißem Marmor hergestellt worden mit der Bronce-Büste des Prinzen Adalbert von Preußen. Das Denkmal wurde nach der Vernichtung nordafrikanischer Seeräuber vor 62 Jahren unter Prinz Adalbert aufgestellt.3 Der Lotse kam endlich an Bord und führte uns in den Hafen. Kaum waren die Anker gefallen, so war auch schon das ganze Schiff von Händlern umringt, welche hier ihre Ware uns anboten. Hier konnten wir uns an den Apfelsinen und Bananen satt essen, welche ja hier in Mengen gepflanzt werden. Es ist allerdings schwierig, an Bord etwas zu kaufen, da man schwer über die Leine gezogen wird von den Eingeborenen. Nachdem wir genug gekauft hatten, zogen wir uns in unsere Kojen zurück. Am anderen Morgen wurden wir um 7 ½ Uhr mit einigen Dampfbooten ans Land gebracht. Hier standen die Eingeborenen und gafften uns an, als ob wir vom Himmel kämen. Wir machten eine Spritztour in Abteilungen zu je 20 Mann durch Tsingtau.4 Zunächst besichtigten wir die Kasernen und Forts, aber nur von außen. Hernach kamen die Moscheen und sonstige Gebäude. Nachdem ging's in die Altstadt, worin wir es aber nicht lange aushalten konnten. Die Luft ist zum Sterben dort. Die Einheimischen laufen halb nackt auf der Straße, nur die Frauen sind etwas gekleidet. Die Frauen haben ihr Gesicht verhüllt bis auf die Augen, und auch diese sind kaum zu sehen. Die Eingeborenen sind furchtbar schmutzig, klauen und betteln jeden an, besonders Kinder. Diesen muss man schon einen Tritt geben, sonst hat man die ständig bei sich. Postkarten kauften wir uns in einem französischen Laden, gingen zum Postamt und schickten sie der Heimat zu. In einem Café tranken wir Wein, welcher uns gut mundete. Er kostete hier 60 Pfennig nach deutschem Geld. Im großen und ganzen haben uns die Franzosen uns sehr bewillkommt. Sogar Offiziere haben uns Seesoldaten gegrüßt. Als wir uns die Stadt genug angesehen hatten, begaben wir uns wieder an Bord und nahmen erst um 4 Uhr unser Mittagsbad in Empfang.

Bald nach Ankunft an Bord wurden die Anker gelichtet, und mit Musik ging's aus dem Hafen. Das Wasser war sehr ruhig, und somit ging's flott vonstatten. Am 18. Januar kam die Insel Malta in Sicht, die ja von der Kartoffel bekannt ist.5 Nach Verschwinden der Insel sahen wir 2 Tage lang wieder nur Wasser. Am 20. endlich fuhren wir in den Hafen von Port-Said ein. Die Anker wurden ausgeworfen, jedoch 30 m vom Ufer entfernt. Offiziere und Feldwebel gingen an Land, andere als Civilist. Wir wurden abermals von Händlern umringt, jedoch ohne viel verkaufen zu können, da unser Kleingeld geschmolzen war. Einige Händler hatten die Erlaubnis, an Bord zu kommen, um hier ihre Ware feil zu bieten. Straußenfedern wurden gekauft und Cigaretten von den bekanntesten Marken (Simon Arzt). Allerdings wurden wir und auch die Händler bemogelt bis zum Tz.

Vor der Abfahrt von hier nahmen wir einen Losten und einen Scheinwerfer an Bord, um durch den Canal fahren zu können. Über Port-Said kann ich nicht viel schreiben, weil wir nicht an Land kamen. Hier nahmen wir wieder neuen Proviant und Wasser an Bord; nachdem dies vollendet war, wurden die Anker geliftet und die Fahrt durch den Canal angetreten. Längs dem Canal entlang fuhr die Eisenbahn bis Suez. Während der Fahrt nach Suez sahen wir auch eine Karawane mit etwa 20 bis 25 Kamelen. Im Canal begegneten wir auch einem englischen Kriegsschiff und zwei Handelsdampfern. Suez sahen wir nachts 12 Uhr, fuhren aber bald wieder ab, denn hier wurde nur Post abgegeben. Hier fing's nun auch an, etwas warm zu werden. Ein Sonnenschutzdach wurde aufgebaut, und es wurde uns erlaubt, barfuß zu laufen.

Von Suez aus ging's ins Rote Meer. Hier erhoben sich Backbord hohe Berge, auf einem derselben stand ein Denkmal, welches den Durchgang der Egypter bedenken sollte.6 Von 4 Uhr ab hatten wir Conzert auf Oberdeck. Am 21. Januar (Sonntag) hatten wir Gottesdienst an Oberdeck, an welchem alles teilnahm. Am 24. fuhren wir in den Golf von Aden ein. Von hier ab wurde uns erlaubt, an Oberdeck zu schlafen, was wir auch ausnutzten. 4 Uhr nachmittags kamen wir an einer Insel vorbei, die 8 große Felsenspitzen hatte. Am 25. fuhren wir in den Indischen Ocean.

Am 27. war Kaisers Geburtstagsfeier, welche vom III. Seebataillon durch eine Theatervorstellung gefeiert wurde; die Matrosen-Artillerie feierte ebenfalls, aber am 28.7 Jeder bekam von uns 6 Cigarren mit Etui und 6 Biermarken. Bis zum 30. Januar fuhren wir, ohne etwas zu sehen. Da sahen wir endlich an Backbord 2 Inseln (Maktedinn/Baktedinn),8 es waren Koralleninseln. Beide Inseln waren mit Palmen bedeckt, und auf einer war auch ein Leuchtturm. Im Indischen Ocean gab es viele fliegende Fische und Haifische. Am 31. abends 6 ½ trafen wir in Colombo ein. Im Hafen lagen mehrere Schiffe, einige fuhren abends noch ab. Der Hafen von Colombo ist bekannt durch den Hauptexport von Tee, Kaffee, Zimt, Reis und Tabak und steht deshalb in schönster Handelsblüte. Um 7 Uhr morgens gingen wir an Land. Die Stadt ist in Viertel (deutsche, holländische und Eingeborenen) eingeteilt, sie hat 20.000 Einwohner. Perlen und Edelsteine und Südfrüchte kauft man hier billig. Der schönste Anblick war, daß die Eingeborenen die fremden Leute in einer Rikscha (zweirädriger Karren) durch die Stadt fuhren. Wir wurden bald sehr müde und begaben uns deshalb sehr früh wieder an Bord, um dort von den Händlern noch einiges zu kaufen.

Um 4 Uhr fuhren wir unter den Klängen unserer Kapelle ab, wobei wir den Kurs nach Süden hatten. Etwa gegen 6 Uhr war es stockdunkel, und ein Gewitter erbrach sich direkt über uns. Bis zum 5. [Februar] fuhren wir, ohne etwas zu sehen. Endlich sahen wir zu beiden Seiten unseres Schiffes hohe Gebirgszüge, denn wir fuhren von 6 Uhr an durch die Straße von Malakka. In der Nacht von 6. auf 7. sah ich ein schönes Sternbild (Kreuz) mit 4 hell leuchtenden Sternen. Am 7. Februar 4 Uhr morgens wurde Singapur passiert; an dieser Stelle waren wir etwa 90 km vom Äquator entfernt. Nachdem wir Singapur passiert hatten, fuhren wir ständig mit dem Bug nach Norden gerichtet. Das Meer fing wieder an unruhig zu werden, und die Wogen brachten das Schiff wieder ins Schwanken. Die Seekrankheit herrschte darauf zum zweiten Mal an Bord.

Am Sonntag, den 11. Februar fuhren wir 9 Uhr abends in die Hongkongbucht ein. Unser Schiff blieb vor dem Hafen bis 7 Uhr morgens liegen. Die Einfahrt war sehr schön, auf beiden Seiten hohe Berge, auf welchen Batterien stehen. An den Abhängen derselben stehen einzelne Villen. Um 9 Uhr wurden im Hafen Anker ausgeworfen. 9:30 Uhr war Löhnungsappell, und um 11 Uhr ging's von Bord, um die schöne Stadt Hongkong zu besichtigen. Hongkong selbst liegt sehr schön am Abhange des Gebirges. Wir fuhren mit der Zahnradbahn auf einen Berg und hielten von dort aus Umschau. Den Abstieg machten wir zu Fuß, unten angekommen kauften wir Apfelsinen, und vom Postamt aus sandten wir wieder Grüße nach der Heimat. Auf einem freien [Platz] speisten etwa 50 bis 60 Chinesen mit ihren Holzstäbchen. Es ist ja auch bei uns bekannt, daß die Chinesen keinen Löffel und Gabel zum Essen benutzen, sondern nur 2 Holzstäbchen. Vom Postamt aus begaben wir uns wieder an Bord, um 1 Stunde später unter den Klängen unserer Kapelle den Hafen zu verlassen.

Folgenden Tages hatten wir Sturm, und es regnete den ganzen Tag, und die Luft [war] undurchsichtig. Das Nebelhorn blieb deshalb nicht außer Dienst. Den nächsten Abend passierten wir Shanghai. Von hier aus hatten wir noch 2 Tage Fahrt nach Tsingtau. Am 16. Februar hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Um 9 Uhr wurden an der Mole 1 die Anker niedergelassen. Auf dem Dampfer begrüßte uns der Gouverneur (Meyer-Waldeck). Um 1 Uhr wurden wir in die einzelnen Kompanien verteilt und hierauf die Kisten und Kleidersäcke auf den Kompanie-Wagen gepackt.Um 2 Uhr ging's mit Musik durch Tsingtau nach der Bismarckkaserne. Dort angekommen, wurden wir auf die einzelnen Stuben verteilt und betraten somit zum ersten Mal unser Heim, um dasselbe vor [Ablauf von] 2 Jahren nicht wieder zu verlassen.

Tsingtau, den 28. Februar 19129
 

Anmerkungen des Redakteurs

1.  Hier verwechselt der Schreiber die »Pyrinäen« mit den Betischen Kordilleren, die sich von Cadiz im Westen durch ganz Andalusien ziehen.

2.  Der Mulhacén als höchster Berg der Sierra Nevada hat eine Höhe von 3.482 Metern.

3.  Gemeint ist diese Episode: Prinz Adalbert (1811–1873), damals Chef der preußischen Marine, wurde an Bord der Dampfkorvette Danzig am 7.8.1856 in Höhe von Kap Tres Forcas von Land aus von Eingeborenen (»Piraten«) beschossen. Adalbert entsandte daraufhin ein Landungskorps, welches die Gegener zeitweise zurückdrängte; er selbst wurde verwundet. Am 8.1.1863 wurde in Gibraltar ein Adalbert-Denkmal feierlich enthüllt; ob es auch in Algier eines gab, entzieht sich meiner Kenntnis.

4.  Anmerkung Merkle: Hier kann natürlich nur Algier gemeint sein.

5.  »Malta-Kartoffeln« waren vor dem Ersten Weltkrieg beliebte, aus Malta importierte Frühkartoffeln.

6.  Vermutlich bezieht sich der Hinweis auf den legendenhaften Durchzug des Volkes Israel durch das von Moses »geteilte« Rote Meer; der genaue Standort dieses Denkmals ist unbekannt.

7.  Demnach bezog sich dieser Ablösungstransport sowohl auf das III. Seebataillon als auch auf die Matrosenartillerie-Abteilung Kiautschou (MAK).

8.  Beide Namen sind unklar; es dürfte sich um Inseln der Lakkadiven-Gruppe handeln.

9.  Im hiernach folgenden Anhang (Seiten 20 bis 45 des Manuskripts) sind 19 Lied- bzw. Gedicht-Texte wiedergegeben, von denen hier die Titel genannt werden:
Matrosen-Abschiedslied (20)
Auf stiller Wacht (22)
Friedhof in China (24)
Die Toten von Samoa (24)
Lied der Chinesin (25)
Das ferne China (26)
An meinen Schatz (27)
Vergessen kann ich nicht! (28)
O zürne nicht! (29)
Tod des Chinakriegers (30)
Wandersmann! (31)
Urteil eines Chinakriegers über das Reich der Mitte (32)
Ehre dir deutsches Torpedoboot (34)
Ermordung des M.A. Schulz (37)
Auf Wache (38)
Heimweh eines Seesoldaten 1908 (39)
Sehnsucht (42)
Einst und jetzt (43)
Seesoldaten Weihnachten (43)
 

©  Ralph Merkle; für die Internetfassung auch Hans-Joachim Schmidt
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