Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


Krieg

StartseiteKrieg → Chronik 19.10. bis 25.10.


Chronik 19.10. bis 25.10.1914
 

Montag, 19. Oktober 1914

»Parole: Marienburg« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 286)

»Die Japaner haben von Wangkotschuang nach Liuting und von dort weiter nach Tunglitsun eine doppelgleisige Schmalspurbahn gebaut.« (Tageblatt S. 28)

Das Tsingtauer Kriegsgericht verurteilt einen Soldaten zu 10 Jahren Gefängnis »wegen Pflichtverletzung als Posten vor dem Feinde«. Für gravierende Fälle dieser Art wird die Todesstrafe angedroht. (Gouvernementstagesbefehl Nr. 291).
 

Dienstag, 20. Oktober 1914

»Parole: Bülow« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 287)
 

Mitttwoch, 21. Oktober 1914

»Parole: Breslau« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 290)

»Etwa 90 Mann der Infanteriewerke 1, 2 und 3 machen morgens 5 Uhr einen Ausfall nach Tienschatsun. Dabei fallen Leutnant der Reserve Hemeling und Gefreiter Küfer.
Unser Flieger wird morgens beim Landen auf dem Iltisplatz zum erstenmal unter feindliches Schrapnellfeuer genommen.« (Tageblatt S. 28)

»Die Verteidigung der Festung verlangt, dass jeder Mann an seiner Stelle seine letzte Kraft und Anspannung im Dienst von Kaiser und Reich hergibt.« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 291)
 

Donnerstag, 22. Oktober 1914

»Parole: Kaiserin« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 293)

»Eine Patrouille vom Infanteriewerk geht gegen Fuschanso vor. Seesoldat Biesener dieser Patrouille entfernt schwimmend ein japanisches Seezeichen, das, 150 Meter vom Lande entfernt, bei Fuschanschuk angebracht worden ist. Unteroffizier Diehl wird beim weiteren Vordringen beim Dorfe Hsintschiatschuang schwer verwundet. Er lehnt es ab, sich von seinem Kameraden verbinden zu lassen und befiehlt ihm, sich in Sicherheit zu bringen. Eine vorgeschickte Sanitätspatrouille kommt zu spät. Unteroffizier Diehl ist seinen Verwundungen erlegen. In seinem Notizbuch schrieb er als letztes Vermächtnis vor seinem Tode die Worte: »Ich hatte einen schweren Tod, o, ich sterbe gerne für meinen Kaiser!"« (Tageblatt S. 28-29)
 

Freitag, 23. Oktober 1914

»Parole: Peter« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 293)

»Seiner Majestät Torpedoboot S 90 ist nach amtlichen Meldungen, da es nicht zurückkehren kann, bei Yitschau auf Grund gesetzt und gesprengt worden. Die Mannschaft ist gerettet.« (Tageblatt S. 29)
 

Samstag, 24. Oktober 1914

»Parole: Johanna« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 295)

Weil »der Fleischverbrauch im Monat Oktober ein außerordentlicher war«, wird der tägliche Verbrauch ab sofort rationiert. (Gouvernementstagesbefehl Nr. 297)
 

Sonntag, 25. Oktober 1914

»Parole: Augsburg« (Gouvernementstagesbefehl Nr. 297)

»Unser rechter Flügel wird von See aus stark befeuert. Abends erhält das Infanterie-Werk 3 lebhaftes Infanteriefeuer.
Unsere Wachtboote bei Kap Jäschke werden von dort beschossen.« (Tageblatt S. 29)

 

©  Hans-Joachim Schmidt
Zuletzt geändert am .