Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


Kriegszeit

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Kriegszeit 1914 (Gliederungsentwurf)
 

INHALT

  1. Planungen und Rahmenbedingungen
    1. Von der Festung Tsingtau wurde erwartet, sich gegen den Angriff einer europäischen Großmacht eine begrenzte Zeit verteidigen zu können. Das relativ schwache Kreuzergeschwader sollte Handels- und Nachschubwege des Feindes stören.
    2. Sozusagen rechtzeitig vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs war es gelungen, eine Reihe von internationalen Vereinbarungen über die Modalitäten etwaiger Kriegshandlungen zwischen »zivilisierten« Nationen zu treffen (Haager Landkriegsordnung 1899/1907, Genfer Konvention 1906 usw.) . Der Weltkrieg machte jedoch von Anfang an die geringe Bindungskraft solcher Vereinbarungen deutlich, was während und nach dem Krieg zu endlosen Auseinandersetzungen führte, bei denen sich die Sieger mit ihrer Interpretation durchsetzten.  
  2. Politische Entwicklung
    1. Der Ausbruch eines Krieges lag für viele »in der Luft«, zumal das Deutsche Reich zu den Mächten gehörte, die sich in der Weltpolitik am aggressivsten gebärdeten. Dass davon auch Ostasien betroffen sein würde, wurde in der dritten Augustwoche mit dem japanischen Ultimatum klar.
       
  3. Kriegschronik von Kiautschou
    1. Anderthalb Wochen, nachdem die Japaner ihre Seeblockade eingerichtet hatten, landete ersten Truppen an der Nordküste Schantungs. Nach weiteren zwei Wochen kam es zu ersten Kämpfen mit den Verteidigern, die sich schließlich Ende September nach hinhaltendem Widerstand hinter das Haupthindernis (die »Infanteriewerke«) zurückziehen mussten.
      Entgegen den Erwartungen der Verteidiger versuchten die Japaner nicht, Tsingtau im Handstreich zu nehmen, sondern nutzten den gesamten Oktober dazu, ihre Kräfte zu verstärken und insbesondere schwere Artillerie heranzuschaffen. Mit Beginn der ununterbrochenen Beschießung von See und Land aus setzte am 31.10. die letzte Phase des Kampfes ein, in der die Japaner sich methodisch an das Haupthindernis heran arbeiteten und schließlich zum entscheidenden Sturmangriff ansetzten.
       
  4. Besondere Ereignisse und Aspekte des Krieges
    1. Wenngleich die eigentlichen Kampfhandlungen zeitlich sehr begrenzt waren, sollen einige Ereignisse und Aspekte genauer betrachtet werden.
       
  5. Kriegsende: Waffenstillstand und Friedensvertrag
    1. Kapitulation 1914
      Wegen »Erschöpfung der Verteidigungsmittel« kapitulierte die Festung Tsingtau am 07.11.1914.
    2. Waffenstillstand 1918
      Das Ende des Krieges in Europa kam mit dem Waffenstillstandsabkommen vom 11.11.1918, das auch Auswirkungen auf die deutsch-japanischen Beziehungen hatte.
    3. Friedensvertrag mit Japan
      Durch das Friedens-Diktat von Versailles am 28.06.1919 wurde der Kriegszustand zwischen Japan und Deutschland formell beendet.
    4. Friedensvertrag mit China
      China unterzeichnete den Versailler Vertrag nicht, sondern schloss einen separaten Friedensvertrag mit Deutschland.
       
  6. Ergebnis der Kämpfe
    1. Verluste der Kriegführenden
      »Wie durch ein Wunder« waren die deutschen Verluste relativ gering; sie konzentrierten sich auf die letzte Kampfphase. Als Angreifer hatten die Japaner mehrfach höhere Verluste, wobei allerdings unterschiedliche Zahlen genannt wurden.
    2. Würdigung der militärischen Leistungen
      Deutscherseits wurden die Verteidiger von Tsingtau zu »Helden« stilisiert; Orden und Ehrenzeichen konnten naturgemäß erst viel später verteilt werden. Auch die japanische Regierung würdigte die Leistungen ihrer Soldaten entsprechend.
    3. Politische Konsequenzen
      Für die Japaner war die Eroberung Tsingtau ein Meilenstein ihrer expansiven Politik, die auf ganz China fokussiert war. Nebenbei fiel noch ein Teil der vormals deutschen Pazifikinseln in ihre Hand.

 

©  Hans-Joachim Schmidt
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