Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt

Zivilpersonen in Tsingtau und im übrigen China

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Evakuierte Tsingtauer in Nordchina 1914
 

Inhalt:
1. Sorge für die Zivilbevölkerung
2. Namensliste

1. Sorge für die Zivilbevölkerung

Seit der Verhängung des Kriegszustands über das Pachtgebiet Kiautschou stellte sich das Gouvernement die Frage, wie die Zivilbevölkerung im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen geschützt werden könnte. Als naheliegendste Maßnahme kam ein Ausweichen nach China infrage, das am 06.08.1914 ausdrücklich seine Neutralität erklärt hatte. Mit Unterstützung der Reichsregierung wurden die deutsche Gesandtschaft in Peking und die Konsulate in Tientsin, Shanghai und Tsinanfu beauftragt, an diesen Orten für den Ernstfall Unterkunftsmöglichkeiten zu schaffen.

Der Fall trat schneller ein als erwartet, nämlich mit dem japanischen Ultimatum vom 15.08.1914. Sofort nach dessen Bekanntwerden vereinbarte das Gouvernement mit den Eisenbahngesellschaften, Sonderzüge für die Evakuierung bereitzustellen, und der nicht wehrfähigen deutschen Bevölkerung, d.h. Frauen und Kindern, wurde anheimgestellt, diese Züge zu benutzen.

Von schätzungsweise 800 Betroffenen wollte etwa die Hälfte Tsingtau verlassen. Die Kapazität der Züge war jedoch beschränkt, so dass das Gouvernement sich entschloss, den im Hafen liegenden Dampfer Paklat zusätzlich für den Abtransport zu verwenden. Wer genau Bahn oder Schiff nutzte, ist nicht überliefert.
 

2. Namensliste

Die nachstehende Aufstellung wurde abgeleitet aus der im Bundesarchiv/Militärarchiv vorhandenen durchnummerierten "Liste der aus Tsingtau und anderen Plätzen zugereisten Reichsangehörigen in Tientsin und Peking" (Stand 15.09.1914). Sie umfasst

1. für Tientsin: Nr. 1 bis 389, d.h. real (mit Auslassungen) 370 Personen
2. für Peking: Nr. 1 bis 21, d.h. real 36 Personen einschließlich der in der Liste nicht erwähnten 15 Kinder

Hinweise:

• Die Reisenden nach Peking sind mit → markiert.
• Angaben in [] wurden vom Redakteur hinzugesetzt, z.B. der Vorname von Frauen (Spalte 2) und die in der Peking-Liste fehlenden Kinder.
• Es ist nicht angegeben, wo die obere Altersgrenze für »Kinder« (Spalte 3) liegt.
• Die Zuordnung der in Tsingtau verbliebenen Familienväter bzw. Ehemänner (Spalte 4) wurde, soweit möglich, vom Redakteur anhand anderer Quellen vorgenommen. Irrtümer sind vorbehalten, größere Ungewißheiten durch [?] markiert, fehlende Vornamen mit *.
• In der letzten Spalte hat der Redakteur vermerkt, welche hier aufgelisteten Personen mit den Dampfern Korea, Sibiria und Manchuria um die Jahreswende 1914/15 nach Deutschland befördert wurden. Einige kehrten auch wieder nach Tsingtau zurück, andere folgten ihren Männern nach Japan.