Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


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Flusskanonenboot Otter

Otter verstärkte ab 1910 die deutsche Präsenz in den chinesischen Flussgebieten. Die meisten Besatzungsmitglieder schlugen sich 1914 nach Tsingtau durch; das Schiff wurde von den Chinesen übernommen.
 
Foto
links: Foto (Zeit und Ort nicht bekannt)
© Hildebrand/Röhr/Steinmetz, Band 5, S. 38
unten: Skizze
© Gröner/Jung/Maass, Band 1, S. 172
 
Skizze

     
  1. Technische Daten
  2. Schiffschronik
  3. Besatzung
  4. Namensliste der Besatzung (vorläufig)

 

I. Technische Daten1

SchiffstypFlusskanonenboot
Gewicht und Maße314 t (voll ausgerüstet), 266 t netto; 281 BRT, 96 NRT
Länge 54,10 m, Breite 8,65 m, Tiefgang 0,85 m
Maschine1.728 PSi, max. 15,2 kn
Bewaffnung2 Schnellladekanonen 5,2 cm L/55 (298 Granaten);
3 Maschinengewehre
 

II. Schiffschronik2

Bau/Umbau15.07.1909 Stapellauf bei Tecklenborg, Geestemünde
Einsätzein Shanghai zusammengebaut, 01.04.1910 in Dienst gestellt, Einsatz auf chinesischen Flüssen
Verbleibin Nanking 18.08.1914 außer Dienst gestellt und aufgelegt; 20.03.1917 von China beschlagnahmt3
 

III. Besatzung4

Etat (Friedensstärke)zus. 47 Mann (3 Offiziere, 44 Mannschaften) plus 9 chinesische Trimmer/Köche und 2 Lotsen plus 3-5 für die Sampans;
Namensliste: siehe Tabelle unten
Kommandantbei Kriegsbeginn: Kapitänleutnant Heinz Seuffert
Kriegsverluste25
Verbleibin Gefangenschaft gekommen: 45;
davon Japan: 40, China: 4 (Grethe, Möller, Schwandt, Will), Hongkong/Australien 1 (Walper)
 

IV. Namensliste der Besatzung (Fragment)

Eine vollständige Liste ist dem Redakteur nicht bekannt, jedoch konnten mit Hilfe der »Geheimen Verlustliste« der Marine fast alle Besatzungsmitglieder zugeordnet werden. Sie gelangten Anfang August 1914, mit Ausnahme der Schiffswache, nach Tsingtau und wurden in vorhandene Einheiten (insbesondere: Etappen- bzw. Marinekompanie) integriert.
 
Besatzungsmitglieder des Flusskanonenboots Otter (Stand: 01. August 1914)
a) Offiziere (S = Seeoffizier, I = Ingenieur, A = Arzt, Z = Zahlmeister)6
Griebel, Gottfried (S)Füngling, Karl M., Dr. (A)  
b) Deckoffiziere
Pahl, TheodorWeise, Johannes  
c) Maate und Mannschaften
Albrecht, August †
Bahr, Alwin
Böhm, Carl
Buhtz, Walter
Feuring, Friedrich
Fischer, Ernst
Ganz, Rudolf
Gerlich, Johann
Grethe, August
Grosse, Robert
Haase, Kurt H. †
Hahndorf, Julius
Jaensch, Albert
Kaie, Richard
Karkut, Hironimus
Kitzler, Alex
Kort, Rudolf
Lauzening, Johann
Möller, Georg
Müller, Robert
Pätzold, Richard
Poethkow, Willy
Reimers, Hans
Ruch, Hermann
Sandbiller, Richard
Schmidt, Paul
Schwandt, Ernst
Seidenglanz, Kurt
Sussmann, Kurt
Trümper, Franz
Ulbrich, Robert
Vogt, Heinrich
Walper, Albert
Werner, Alfred †
Wetzel, Reinhold
Will, Fritz
Winter, Albert
Zenke, Kurt
 
 

 

Anmerkungen

1.Gröner/Jung/Maass, Band 1, S. 172, etwas abweichend Conway's 1906-1921, S. 189

2.Hildebrand/Röhr/Steinmetz, Band 5, S. 38

3. China reihte das Boot später unter dem Namen Li-Tsieh in seine Marine ein. Bei seinem letzten Einsatz wurde es am 16.10.1929 auf dem Fluss Sungari (Amur) bei einem russischen Luftangriff versenkt, später gehoben und 1932 abgewrackt (siehe Meister 1962).

4. Etat: wie Fußnote 1.

5. Alfred Werner starb in Gefangenschaft.

6. Stellenbesetzungen zum Frühjahr 1914 (Anlage zu Nr. 4 MVBl.)
 

Ergänzende Literatur:


 

©  Hans-Joachim Schmidt
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