Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


Seestreitkräfte

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Deutsche (und verbündete) Schiffe in Ostasien – August 1914

  1. Kreuzergeschwader
  2. Andere Kampfschiffe
  3. Spezial-, Etappen- und sonstige Schiffe

 

Vorbemerkungen

Ende Juli 1914 befanden sich auf dem ostasiatischen Kriegsschauplatz folgende Schiffe der deutschen Kaiserlichen Marine:


 

I. Kreuzergeschwader1

Tabelle 1: Kreuzergeschwader
NameTypHafen/Standort
1Scharnhorst (Flaggschiff)Großer Kreuzer20.06. (G. einige Tage später) zur turnusmäßigen Südsee-Bereisung ausgelaufen, 06.08. in Ponape (dt. Karolinen-Inseln), 11.08. in Pagan (dt. Marianen-Inseln), 12.10. bei der Oster-Insel
2Gneisenau
3LeipzigKleiner Kreuzer02.08. an der Westküste Niederkaliforniens, später an der Westküste Südamerikas; 14.10. bei der Osterinsel zum Kreuzergeschwader gestoßen
4Nürnbergvon der Küste Mexiko kommend 06.08. in Ponape zum Kreuzergeschwader gestoßen
5Emden06.08. aus Tsingtau ausgelaufen, 12.08. in Pagan zum Kreuzergeschwader gestoßen, 14.08. zum Handelskrieg detachiert
6Dresden201.08. in Westindien, Handelskrieg, später im Südatlantik; 12.10. bei der Osterinsel zum Kreuzergeschwader gestoßen
7TitaniaGeschwader-Begleitschiffim Gefolge der Großen Kreuzer

 

II. Andere Kampfschiffe3

Tabelle 2: Andere Kampfschiffe
NameTypHafen/Standort
1Cormoran (I)Kanonenbootseit 30.05. zur Grundreparatur in Tsingtau
2IltisTsingtau
3Jaguar31.07. zur Reparatur in Hongkong, 04.08. in Tsingtau
4LuchsTsingtau
5TigerTsingtau
6S 90TorpedobootTsingtau
7TakuTsingtau, seit 30.12.1913 außer Dienst
8OtterFlusskanonenbootauf dem Jangtsekiang vor Nanking
9Vaterland
10Tsingtauauf dem Hsikiang vor Kanton
11LautingMinenlegerTsingtau
12Kaiserin Elisabethk.u.k. Kleiner Kreuzerseit 22.07.1914 in Tsingtau
13Cormoran (II)Hilfskreuzer10.08. ausgelaufen, 27.08. zum Kreuzergeschwader gestoßen und zum Handelskrieg detachiert
14Prinz Eitel Friedrich06.08. ausgelaufen, 12.08. zum Kreuzergeschwader gestoßen und zum Handelskrieg detachiert

 

III. Spezial- und Etappenschiffe4

Tabelle 3: Spezial- und Etappenschiffe
NameTypHafen/Standort
1PlanetVermessungsschiffvor Rabaul (Bismarck-Archipel) in Quarantäne
2IIIPeilbootvor Truk (dt. Karolinen) zu Vermessungsarbeiten
3IVTsingtau (zur Ausrüstung)
4DurendartDampfschiffin Tsingtau verblieben (Blockadeschiff)
5Ellen Rickmers
6Michael Jebsen
7Elsbeth [Jebsen] am 31.07. ausgelaufen (für Kreuzergeschwader)
8Gouverneur Jaeschkeam 02.08. ausgelaufen (für Kreuzergeschwader)
9Staatssekretär Kraetke am 02.08. ausgelaufen (für Kreuzergeschwader)
10Loongmoonam 04.08. ausgelaufen (für Kreuzergeschwader)
11Markomanniaam 06.08. ausgelaufen (für Emden/Prinz Eitel Friedrich)
12O. J. D. Ahlersam 09.08. ausgelaufen (für Kreuzergeschwader)
13C. Ferd. Laeiszam 20.08. ausgelaufen
14Senegambiaam 20.08. ausgelaufen
15Frisiaam 21.08. ausgelaufen
16Paklatam 21.08. ausgelaufen (Transport von Zivilisten)
17Hannametalam ??.08. ausgelaufen mit teilweise deutscher Besatzung unter der Flagge der USA

 
 

Anmerkungen

1. Die Aktivitäten und der Verbleib des Kreuzergeschwaders liegen außerhalb unseres Projektthemas; siehe jedoch den separaten Berichtüber dessen Südsee-Reise im Sommer 1914. Im Übrigen darf auf die große Zahl von Dokumentationen in Literatur und Internet verwiesen werden.

2. Dresden gehörte zur »Ostamerikanischen Station« und schloss sich im Oktober dem Kreuzergeschwader an.

3.  Mit Ausnahme von Dresden und Cormoran gehörten alle deutschen Kampfschiffe zur »Ostasiatischen Station« der Marine. Das Stationsgebiet umfasste »die Ost- und Südküste Asiens mit den davorliegenden Inselgruppen einschließlich des Ostindischen Archivels« (Crüsemann, S. 525 mit genauer Abgrenzung). Im Süden schloss sich die »Australische Station« an, »die Küsten Australiens und die Südseeinseln« umfassend (Crüsemann, S. 544); dazu gehörten außer Cormoran auch der Kreuzer Geier, der jedoch in keiner Verbindung mit Tsingtau steht, sowie das Vermessungsschiff Planet mit den Peilbooten.

4.  Als »Etappenschiffe« galten (nach Gröner/Jung/Maass, Band 4, S. 204) solche deutschen und gecharterten fremden Handelsschiffe, die dafür ausgerüstet wurden, an friedensmäßig vorbereiteten Etappenstationen unter der Leitung eines Marineoffiziers zur Versorgung der in Übersee operierenden deutschen Marineeinheiten beizutragen.
 

Literatur


 

©  Hans-Joachim Schmidt
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