Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


Nachkriegszeit

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Nachkriegszeit 1919/20 bis 2000 (Gliederungsentwurf)
 

INHALT

  1. Entlassung und Repatriierung 1919/20
    1. Auf den Druck seiner westlichen Verbündeten zwang China im Frühjahr 1919 fast ausnahmslos alle Deutschen, das Land zu verlassen; sie wurden »repatriiert«.
    2. Bis zum Sommer 1919 kehrten auch die im britischen und US-amerikanischen Gewahrsam befindlichen Gefangenen heim.
    3. Bis zur Entlassung der Japan-Gefangenen in die Heimat (bzw. in ein anderes Land ihrer Wahl) verging sehr viel Zeit: Die ersten Heimkehrer trafen erst Ende Februar 1920 zuhause ein.
    4. Die letzten Transportschiffe nahmen auch die Kriegsgefangenen aus China an Bord.
       
  2. Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg 1920 bis 1945
    1. Für alle Heimkehrer stellte sich das Problem: Reintegration in die Gesellschaft, Entschädigung für die Opfer
    2. Die japanisch-deutschen Beziehungen normalisierten sich ab 1920 wieder, besonders in Marineangelegenheiten.
    3. Die deutsche Außen- und Wirtschaftspolitik betrachtete jedoch ein Jahrzehnt lang China als bevorzugten Partner Deutschlands im Fernen Osten. Von der Möglichkeit, nach China zurückzukehren, machten viele Gebrauch, die 1919 repatriiert worden waren.
    4. Auch in Tsingtau/Qingdao lebten weiter Deutsche, aber es war nur ein Bruchteil der Vorkriegszahl. Berichte aus dieser Zeit sind selten.
    5. In den dreißiger Jahren wurden das autoritäre Regime in Japan und die Nazidiktatur in Deutschland Verbündete. Beide Staaten begingen im Zweiten Weltkrieg schreckliche Kriegsverbrechen, gerade auch an Gefangenen und Zivilpersonen.
    6. Ein tragisches Schicksal hatten viele der »Tsingtauer«, die 1920 nach Niederländisch-Indien gegangen waren und dort in den Strudel des Zweiten Weltkriegs gerieten.
       
  3. Nachkriegszeit 1945 bis 2000
    1. In den 1950er Jahren wurden wieder normale Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan aufgenommen; sie verstärkten sich im Zuge der »Wirtschaftswunder« hüben und drüben.
    2. Die Beziehungen zu China waren im »Kalten Krieg« zunächst auf Taiwan (Formosa) eingeschränkt. Erst 1972 wurden diplomatische Beziehungen mit dem kommunistischen China aufgenommen, die sich seit den 1990er Jahren analog zum sprunghaft wachsenden Außenhandel verbesserten.
    3. Abseits der »großen Politik« gab es Privatpersonen hüben und drüben, die sich für die Freundschaft zwischen den Völkern einsetzten.
    4. In den 1970er Jahren wurde damit begonnen, die Geschichte Kiautschous (und der anderen Kolonien) bzw. der »Tsingtauer« wissenschaftlich aufzuarbeiten, zuerst jedoch im Ausland (Japan, USA).
       
  4. Veteranen-Vereine
      Noch in Gefangenschaft verabredeten sich viele ehemalige Gefangene, nach der Entlassung in Kontakt zu bleiben, sei es um der gemeinsamen verbrachten Jahre willen, sei es, um politische und wirtschaftliche Ansprüche durchzusetzen. Dokumente hierzu sind – vor allem aus der Zwischenkriegszeit – kaum mehr vorhanden.
       
  5. Veteranen-Treffen
      Über das »Vereinsleben« selbst sind aus der Zwischenkriegszeit kaum Dokumente vorhanden. In Hamburg, Bremen und Berlin soll es jedenfalls jährliche (lokale) Kameradschaftstreffen gegeben haben.
      Aus noch näher zu würdigenden Gründen kam es jedoch zwischen 1959 und 1972 zu einer Reihe groß aufgezogener und gut besuchter Treffen im Bundesgebiet. Auch in Österreich hat wenigstens ein Treffen stattgefunden, nämlich bereits 1957 in Wien.
       

 

©  Hans-Joachim Schmidt
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