Tsingtau und Japan 1914 bis 1920
Historisch-biographisches Projekt


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"Weltkrieg"

von Eduard Lendrich
 

Nachdem er die Zahlmeister-Laufbahn eingeschlagen hatte, wurde Eduard Lendrich im Frühjahr 1914 nach Peking kommandiert und kam im August nach Tsingtau. In seinen Lebenserinnerungen ("Logbuch eines bewegten Lebens") hat er seine Erlebnisse vom Kriegsausbruch bis zur Gefangennahme niedergeschrieben.

Der Familie Lendrich sei für die Zurverfügungstellung der Seiten 129-144 des "Logbuchs" herzlich gedankt! Der Redakteur hat Schreibfehler (in Original oder Abschrift) korrigiert, Abkürzungen ausgeschrieben und Anmerkungen in [...] oder als Fußnoten hinzugesetzt sowie Kapitelüberschriften (nebst Nummerierung) eingefügt.
 

Übersicht

  1. Von Peking nach Tsingtau
  2. Erste Kampfhandlungen
  3. Einsatz als Proviantoffizier
  4. Eine kritische Situation
  5. Während der Belagerung
  6. Bis zur Kapitulation
 

[1. Von Peking nach Tsingtau]

Oberstleutnant Kuhlo, unser Führer des Ostasiatischen Marine-Detachements [OMD] in Tientsin, hatte uns den Befehl erteilt, Peking möglichst unauffällig zu verlassen [30.07.1914]. Von niemand hatten wir Abschied genommen. Die Nacht hindurch war gepackt und verladen worden. Zur Bewachung der vielen Gebäude und Wohnungen mit ihren Einrichtungen und dem ganzen Privateigentum waren nur zwei Deutsche und das chinesische Personal zurückgeblieben. So rollten wir, kriegsmäßig eingekleidet und ausgerüstet, mit einem Extrazug Tientsin entgegen, von wo am gleichen Morgen die 1. und 2. Kompanie des OMD bereits nach Tsingtau abgefahren waren. Auch unsere Losung hieß: Verteidigung von Tsingtau.

Als wir gegen Mittag langsam in den Bahnhof von Tientsin einfuhren, waren alle Bahnsteige von einer großen Zahl französischer Soldaten mit aufgepflanztem Seitengewehr besetzt. "Keiner aussteigen. Laden und sichern!" erscholl sofort das Kommando unseres Hauptmanns [Strantz], das von Wagen zu Wagen weitergegeben wurde. Als der Zug hielt, war er von beiden Seiten von einer dichten Kette französischer Infanteristen eingeschlossen. Sie hatten uns richtig in der Mausefalle. Zum ersten Mal wurde mir der Ernst der Zeit bewusst, als ich so im Abteil mit der Pistole im der Hand saß, bereit, mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Es schien so, als sollten wir im unvermeidlich gewordenen Krieg - der schließlich erst zwei Tage später ausbrach - die allerersten Schüsse feuern. Unsere Soldaten waren ebenso wie die des Feindes von kriegerischer Stimmung erfasst. Das bisherige gute kameradschaftliche Verhältnis war mit einem Schlage beendet. Die von den Franzosen angestimmte Marseillaise wurde von unseren Männern mit der Wacht am Rhein beantwortet. Sohimpfworte und Drohungen flogen hin und her, und der Zug fuhr immer noch nicht weiter.

Endlich stellte sich heraus, dass unsere Lokomotive von der Peking-Eisenbahngesellschaft hier beim Übergang auf die Strecke der Tientsin-Pukow-Bahn gewechselt werden musste, dass aber die Franzosen den chinesischen Stationschef mit dem Leben bedrohten, falls er uns eine Lokomotive stellen würde. Da die über diesen Zwischenfall eingeleiteten Verhandlungen zu keinem Ergebnis führten, wurde von der Eisenbahnleitung angeordnet, dass unser ganzer Extrazug, weil er ja nicht stundenlang auf dem Hauptgleis stehen bleiben konnte, auf ein Nebengleis des Außenbahnhofs umrangiert und dort vorläufig abgestellt werden sollte. Auf die zu diesem Zweck endlich freigegebene Lokomotive schwang sich im letzten Augenblick unauffällig ein Europäer und übernahm vom chinesischen Lokführer, der ihn als den Chefingenieur der Tientsin-Pukow-Bahngesellschaft erkannte, die Schalthebel.

Die Geschwindigkeit des ausfahrenden Zuges steigerte sich schnell zur höchsten Stufe, Sie wurde auch nicht ausserhalb des Bahnhofs zwecks Rückfahrt auf das Nebengleis abgestoppt. Zu unserem Jubel rollten wir in Richtung Tsingtau davon. Wir ahnten damals nicht, dass ein zukünftiger Verkehrsminister des Dritten Reiches persönlich unsere Lokomotive fuhr, denn dieser Ingenieur in chinesischen Diensten, der uns aus der Falle von Tientsin durch kurzentschlossenes Handeln hinausführte, war ein Deutscher und hiess Dorpmüller.1

Um Mitternacht erreichten wir Tsinanfu. Die Deutschen der Stadt waren vollzählig auf dem Bahnhof erschienen, bewirteten uns freigiebig und sangen mit uns in der Kriegsbegeisterung, die wie in der fernen Heimat auch hier draußen alle Welt erfasst hatte, vaterländische Lieder, bis der Morgen graute und zur Weiterfahrt geblasen wurde. Am Nachmittag fuhren wir endlich in unser deutsches Schutzgebiet Kiautschou ein, und bald hinter der Grenze verließen wir den Zug und bezogen für die erste Nacht ein Feldbiwak.
 

[2. Erste Kampfhandlungen]

Unserem Ostasiatischen Marine-Detachement war die ehrenvolle Aufgabe gestellt worden, die Landgrenzen des Schutzgebietes und das Vorgelände der Festung zu verteidigen, während das in Tsingtau stationierte III. Seebataillon die fünf der Festung vorgelagerten befestigten Infanteriewerke und die Matrosenartillerie-Abteilung die Küstenbatterien besetzen mussten. Andere aktive Truppen als diese insgesamt nur etwa 2.000 Mann starke Besatzung gab es nicht. Sie wurde aber im Laufe der nächsten Wochen um weitere 2.000 Mann Reservisten verstärkt, die sich aus allen Gebieten Ostasiens unter größten Schwierigkeiten zur Fahne durchschlugen.2

Es ist nicht der Zweck dieser Aufzeichnungen, den Verlauf der Belagerung und Verteidigung von Tsingtau auch nur flüchtig aufzuzeichnen. Dazu lese man das vortreffliche Admiralstabswerk über Tsingtau. Ich will mich bei allen folgenden Kriegsschilderungen nur auf das rein persönlich von mir Erlebte beschränken und setze dabei sogar die Kenntnis des allgemeinen Kriegsgeschehens, seiner Ursache, Zusammenhänge und Auswirkungen voraus.

Erst nachdem das OMD alle Landzugänge und Pässe zum Schutzgebiet gesetzt hatte, kam die Nachricht vom Kriegsausbruch in der Heimat am 2. August 1914. Japan beschränkte sich [am 15.08.] auf die ultimative Forderung der Übergabe unseres Gebietes bis zum 23. August, die natürlich nicht beachtet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt blieben wir vom Feinde unbehelligt. Ich wurde daher bis dahin zu Hilfsarbeiten bei der Gouvernementskasse abgeteilt. Die Stille vor dem Sturm ermöglichte den Ausbau der Befestigungen, den Zustrom der Reservisten und die Evakuierung der Frauen und Kinder aus der Stadt. Sie gab mir auch noch Gelegenheit, in kargen Freizeitstunden den herrlichen Seebadestrand von Tsingtau zu genießen oder zur Entspannung den prächtigen Schimmel "Schneeflock" eines Kameraden zu reiten. Während dieser Zeit wohnte ich in der luxuriösen Villa, die meinen Kameraden als Heim und Messe diente.

Kurz nach Ablauf des Ultimatums erschien die feindliche Blockadeflotte in der Bucht von Tsingtau. Etwa 20 japanische Kriegsschiffe und das englische Linienschiff Triumph nahmen ihre festen Positionen ein. Alle Schiffe konnte ich mit dem Doppelglas gut ausmachen. Da krachte ihnen auch schon die erste Salve aus unseren Küstenbatterien entgegen. Freudig wollte ich "Treffer" ausrufen, als ich es auf einem japanischen Schlachtschiff aufblitzen sah, erkannte aber in der nächsten Sekunde, dass dies das Mündungsfeuer der erwidernden japanischen schweren Artillerie war. Und nun erlebte ich das entmutigende Schauspiel, dass alle unsere Schüsse viel zu kurz lagen, während unsere vorgeschobene Batterie Hui-tschuen-huk von feindlichen Granaten eingedeckt wurde und die ersten Verluste erlitt. Die feindliche Blockadeflotte blieb auch in der Folge stets außerhalb des Schussbereichs unserer Batterien, während ihre weitertragenden Geschütze ihre schweren 30,5-cm-Granaten bis in die Stadt hinein schickten. Geradezu wohltuend war es daher, einmal mit anzusehen, wie ein Zerstörer, der sich in finsterer Nacht zu dicht an die Küste herangewagt und auf eine vorgelagerte kleine Insel aufgelaufen war, am nächsten Morgen von unserer Artillerie zerfetzt wurde.

Eine große Überraschung bereiteten uns die japanischen Flieger durch ihre Nachtangriffe. Wir hatten es bis dahin nämlich für unmöglich gehalten, dass man auch bei Dunkelheit starten und landen könne. Die Fliegerei steckte ja noch in den Kinderschuhen. Wir besaßen überhaupt nur ein einziges verwendungsfähiges Flugzeug, eine zweisitzige "Taube", die aber nur mit einer einzigen Person bemannt vom Boden hochkam. Sie wurde von dem "Flieger von Tsingtau", Oberleutnant zur See Plüschow, geflogen. Nur mit einer Pistole bewaffnet, flog er gegen die acht japanischen Flugzeuge an und lieferte ihnen so neben seiner Erkundungstätigkeit Luftkämpfe, die beiderseits unblutig blieben. Äußerst schwierig war aber für ihn immer die Landung auf der unter dem Feuer der japanischen Schiffsartillerie liegenden Pferderennbahn, die gleichzeitig als Flugplatz diente. Die japanischen Flieger warfen jedoch bei Tag und Nacht primitive Sprengbomben über der Festung ab, deren erste gleich einen Feuerwerker des Artilleriedepots zerriss.3
 

[3. Einsatz als Proviantoffizier]

Inzwischen waren mehrere Divisionen des japanischen Heeres unter Verletzung der chinesischen Neutralität weit außerhalb des Schutzgebietes gelandet und marschierten vom Norden heran. Ich wurde daraufhin als Verpflegungsoffizier zum Stabe des OMD zurück kommandiert. Oberstleutnant Kuhlo bestimmte das Dorf Litsun, das halbwegs zwischen der Festung und der Nordgrenze liegt, zum Sitz seines Hauptquartiers. Wir bezogen dort das Amtsgebäude des Bezirksamtmanns, das das einzige europäische Wohnhaus des Ortes war. Ich erhielt den Befehl, im Orte ein Proviantdepot anzulegen, von dem aus ich die an der Landgrenze weit auseinander gezogenen Truppenteile zu versorgen hatte. Das einzige dafür geeignete Gebäude war das chinesische Gefängnis, das jedoch mit Verbrechern besetzt war. Als auch schon der Proviant bei schwerem Regengüssen anrollte, ließ ich kurz entschlossen die Zellen öffnen. Die Sträflinge mussten ihre bisherige Behausung gründlich säubern, den Proviant abladen und in den Zellen verstauen. Als Belohnung für ihre gute Arbeit wurden sie dann von mir einfach der Freiheit übergeben. Der einzige, der mit dieser Maßnahme nicht ganz einverstanden war, war der Bezirksamtmann [Grosse]. Jedoch hat meine jugendliche Großzügigkeit weder von Seiten des Bezirksamtmannes noch seitens der Sträflinge irgendwelche nachteilige Folgen gezeitigt.

Von Litsun aus versorgte ich nun die ganze, weit auseinander gezogene Landfront mit Proviant. Zu diesem Zweck ritt ich die einzelnen Stellungen ab, um festzustellen, wo welcher und wieviel Proviant benötigt wurde, und ließ dann nach Rückkehr diese Mengen auf Pferdefuhrwerken und den beiden mir zugeteilten Lastkraftwagen verladen und abrollen. Das Transport-Problem war nicht immer einfach zu lösen. Waren doch in Tsingtau nur vier Lastkraftwagen vorhanden! Es mangelte sogar an Kraftfahrern. Daher wurde einer der beiden mir zugeteilten Wagen von einem sechzehnjährigen Jungen gefahren, der bisher nur ein paarmal am Steuer des Personenwagens seines Vaters gesessen hatte und wegen dieser damals noch sehr seltenen und bewunderten Fähigkeit direkt von der Schulbank weggeholt, in Uniform [] gesteckt und ohne sonstige militärische Ausbildung zu mir kommandiert wurde.4 Meinen anderen Wagen fuhr ein Großkaufmann aus Schanghai, der als Vizefeldwebel der Reserve eingezogen war.5 Von beiden Fahrern werde ich noch zu berichten haben.

Beim Zusammentreffen mit der ersten japanischen Vorhut fiel als erstes Opfer des OMD unser Patrouillenführer, Leutnant Freiherr von Riedesel. Beim Abreiten der vorgeschobenen Stellungen bin ich ein paarmal in die nun immer häufiger werdenden Vorpostengefechte geraten und bekam dabei einen anschaulichen Begriff von der todesverachtenden Haltung des japanischen Soldaten. Ich habe es dabei erlebt, dass ein nur drei Mann starker Spähtrupp des Feindes von unserer in Deckung liegenden zehnfachen Übermacht hoffnungslos umringt wurde. Da wir sie lebend einbringen und ausfragen wollten, schonten wir sie und forderten sie auf, sich zu ergeben. Die Drei behaupteten aber eine halbe Stunde lang ihre dürftige Deckung, feuerten auf uns bis zu ihrer letzten Patrone, pflanzten dann ihre Seitengewehre auf und stürmten unter lautem Banzai-Geschrei auf unsere stärkste Gruppe los, der nichts anderes übrig blieb, als sie auf kürzestem Abstand niederzustrecken. Zweien von ihnen waren nur die Beine zerschmettert. Sie wehrten unsere Leute, die sie versorgen wollten, noch so lange mit ihrem Seitengewehr ab, bis sie der Blutverlust erschöpfte. In bewusstlosem Zustand wurden sie verbunden. Kaum aber wieder zu sich gekommen, verwandten sie ihre ganze schwache Kraft darauf, sich die Verbände abzureissen.

Im Verlauf des ganzen Feldzuges ist es uns tatsächlich nicht gelungen, auch nur einen einzigen Kriegsgefangenen heil einzubringen. Nur Schwerverwundete fielen in unsere Hand, und diese stürzten sich im Lazarett aus dem Fenster, zerbrachen Trinkgläser und zerschnitten sich damit die Pulsadern oder wirkten sonstwie dem Heilungsprozess entgegen. Am Tage der Übergabe besaßen wir keinen einzigen lebenden japanischen Kriegsgefangenen, und als diese Tatsache dem japanischen General gemeldet wurde, soll dieser geantwortet haben, dass er eine solche Schande auch niemals erwartet habe. Diese bewundernswerte heroische Auffassung ist dann auch der eigentliche Grund für die schlechte Behandlung gewesen, die wir später als Kriegsgefangene in Japan zu erdulden hatten.

Während der Ansturm des Feindes auf die westlichen Zugänge zum Schutzgebiet mehrere Tage lang von unseren zersplitterten Kräften abgewehrt werden konnte, gelang es ihm, in dem schwierigsten und daher am schwächsten verteidigten Engpass des die Nordgrenze abschließenden Gebirges mit starken Infanteriekräften einzudringen. Ich hatte gerade bei einem etwa zehn km seitlich davon gelegenem Zug Proviant abgeladen, als dort die Kunde von der Wegnahme des Kletterpasses durch die Japaner eintraf. Voll beladen mit Seesoldaten fuhr ich sofort zur Einbruchsteile, wo auch schon die herbeigepreschte reitende Marinefeldbatterie mit ihren sechs Geschützen abprotzte. Und nun erlebte ich, wie unser Sperrfeuer pausenlos in die schmale, von hohen Felsen flankierte Pass-Strasse einschlug, über die ohne Unterbrechung die japanischen Infanteristen durchbrachen. Die Granaten räumten gewaltig unter dem dichten Feindhaufen auf. Hier schoss auch ich mit dem Gewehr zum ersten Mal auf den etwa 1.000 Meter entfernten Feind, der uns selbst unbehelligt ließ und ohne Rücksicht auf die schweren Verluste alles nur daransetzte, möglichst viel Infanteristen über die Paßstrasse zu bringen, wo sie sich hinter der Deckung einer Felsenwand sammelten. Von zehn stürmenden Soldaten erreichten durchschnittlich nur zwei den erstrebten Durchbruch, aber bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten sie unter schweren Opfern doch eine so starke Macht herüber gebracht, dass wir unsere Artilleriestellung zurückverlegen mussten, wenn sie uns nicht erstürmt werden sollte.

Auf beiden Seiten wurden die militärischen Operationen durch tagelang anhaltende Regengüsse erschwert. Kleine Flussläufe, die sonst von meinem Wagen an seichten Furten überquert wurden, verwandelten sich bald in reissende Gebirgsströme. Eines meiner Pferdefuhrwerke wurde sogar von der Strömung fortgerissen und verschwand mit drei aufsitzenden Soldaten für immer.6 Da aber keine Brücken vorhanden waren, mussten die Fahrten durch die Furten immer wieder riskiert werden, um die Verbindung mit der Kampflinie aufrecht zu erhalten Die Mehrzahl der aus Lehm gebauten Chinesenhäuser, in denen unsere Soldaten kampierten, fiel zusammen. Mit dem Stabe hatte ich bisher die Mahlzeiten gemeinsam im Freien eingenommen; nun verkroch sich hier und da einer unter ein notdürftig vor der überströmenden Nässe schützendes Dach.
 

[4. Eine kritische Situation]

Als die Kunde von der Erstürmung des Hotung-Passes kam, erhielt ich Befehl, mich mit den beiden Lastkraftwagen sofort dorthin zu begeben, um die im Mecklenburg-Haus lagernden Munitions- und Proviantbestände zu retten. Die Bergstrasse war an einigen Stellen, an denen das von den Felswänden niederstürzende Regenwasser die Fahrbahn hinwegspülte, gerade eben noch passierbar. Kurz vor Erreichen des Mecklenburg-Hauses, dessen Dach bereits lichterloh brannte,7 erhielt ich noch aus den Berghängen Infanteriebeschuss. Wir kamen aber gerade rechtzeitig genug an, um den erhaltenen Befehl ausführen zu können. Überschwer beladen rollten wir mit großer Fahrt wieder durch die Feuerzone hindurch. Diesmal pfiffen uns die Kugeln schon etwas dichter um die unwillkürlich eingezogenen Köpfe, aber nur Wagen und Ladung erhielten ein paar ungefährliche Treffer. Ich glaubte schon, alle Schwierigkeiten überwunden zu haben, als sich eine neue und dazu im wahrsten Sinne des Wortes anscheinend unüberbrückbare vor uns auftat.

Mit einem Ruck hält der neben mir am Steuer des vordersten Wagens sitzende Vizefeldwebel kurz vor der Stelle an, wo der den Felsen hinabströmende Sturzbach die Strasse unterspült, und erklärt, dass der schwerbeladene Wagen darüber nicht hinweg könne. Wir steigen ab, untersuchen die Straße, und ich muss zugeben, dass die Situation recht bedrohlich ist. Quer über die abschüssige Strasse strömt das Wasser, links eine hohe Felswand und rechts ein fast 100 Meter tiefer Abhang. Das Wasser spült unausgesetzt den Sand auf der rechten Kante der Fahrbahn in den Abgrund hinunter. In der Rille liegen nur noch lose Felsstücke, über die die rechten Räder des Wagens hinweg müssten.

"Ausgeschlossen", meint der Vizefeldwebel, "hier kommen wir mit dem schweren Wagen nicht hinweg. Wir würden totsicher in den Abgrund abrutschen, uns mehrfach überschlagen, und da unten würde man nicht mal die einzelnen Knochen mehr zusammenfinden." Mit einem Tau messe ich die Spurweiten des Wagens und die Straßendecke genau ab. Tatsächlich würden wir mit dem halben Reifen schon über die Kante des Abhangs hinausragen. Was tun? Munition, Proviant und die beiden Wagen werden in Tsingtau dringend benötigt, und Befehl ist Befehl. Ich kommandiere also "Wagen abladen", schleppe auch selber Granaten über die gefährdete Stelle hinweg und sporne alle zu größter Eile an, denn nicht nur der Feind sitzt uns im Nacken, sondern unentwegt spült das Wasser weitere Stücke der Straßendecke den Hang hinunter.

Endlich haben wir die Granaten- und Kistenplackerei geschafft. Ich fordere den Vizefeldwebel auf, nun vorsichtig den ersten leeren Wagen über die Bruchstelle hinweg zu fahren. Da weigert sich zu meiner Entrüstung dieser Offizieranwärter, Ich gebe ihm nun nochmals den ausdrücklichen dienstlichen Befehl und erkläre gleichzeitig, dass ich mich zu ihm auf den Wagen setzen werde, Er antwortet, dass ihm sein Leben lieber sei. Ich ermahne ihn, appelliere an sein Pflicht- und Ehrgefühl und bedrohe ihn schließlich unter harten Worten mit dem Kriegsgericht. Feige wendet er sich ab. Da kurbelt, ohne ein Wort zu sagen, der als Fahrer des zweiten Wagens eingesetzte, junge sechzehnjährige Kriegsfreiwillige den vordersten Wagen an, setzt sich ans Steuer und fährt an. Im letzten Augenblick schwinge ich mich auch auf den Wagen und setze mich zu ihm. Er fährt nach meiner Meinung viel zu schnell. Ich beuge mich rechts heraus, um zu beobachten, ob das Vorderrad genügend Halt bekommt, und bemerke dabei schaudernd, wie weit ich schon über dem [] Abgrund hänge. An der linken Seite schrammt der Wagen knirschend an der Felswand entlang. Da sackt er auch schon nach rechts etwas ab. Ich bin überzeugt, wir stürzen jetzt ab, und ich empfinde es noch als sonderbar, dass angesichts des Todes plötzlich alle Angst der letzten Sekunden entschwindet und einem Gefühl der Befreiung weicht. Nun ein zweiter heftiger Stoß und Ruck zur Tiefe, aber wir stürzen nicht, sondern fahren auf sicherer Straße und halten im nächsten Augenblick bei den abgeladenen Granaten.

Meine Soldaten rufen "Hurra" und wollen dem Fahrer und mir die Hände schütteln. Ich aber treibe sie zum beschleunigten Wiederbeladen des ersten Wagens an, setze mich mit dem tapferen Kriegsfreiwilligen auf den anderen Wagen und komme auch mit diesem glücklich über die gefährliche Stelle hinweg, wobei jedoch ein so großes Stück der Strassendecke in den Abgrund rutscht, dass ein dritter Wagen nicht mehr hinüber gekommen wäre. Mit vereinten Kräften werden die Wagen wieder beladen, da zischen auch schon aus den jenseits des Abhangs liegenden Bergschluchten Infanteriegeschosse heran und schlagen hart gegen die Felswand. Ich brauche nun nicht mehr zur Eile anzufeuern. Als wir endlich fertig sind, will sich der Vizefeldwebel wieder auf seinen Führersitz schwingen. Im Zorn befehle ich, dass der Wagen jedoch von einem anderen Manne gefahren werde, der erst vor wenigen Tagen das Autofahren zu erlernen begonnen hatte, und dass der Herr Vizefeldwebel die 20 Kilometer bis Litsun gefälligst zu Fuß zurücklegen möchte, da auf meinem Wagen fortan für ihn kein Platz mehr sei.

Meine Handlungsweise wurde vom Oberstleutnant, dem ich nach Ankunft in Litsun sofort Meldung erstattet hatte, vollauf gebilligt. Für den jungen Kriegsfreiwilligen beantragte ich die Verleihung des Eisernen Kreuzes, das er später auch bekommen hat. Gegen den Vizefeldwebel wurde ein kriegsgerichtliches Verfahren eingeleitet, dass durch den dramatischen Verlauf der Belagerung Tsingtaus allerdings nicht mehr zum Abschluss kam.
 

[5. Während der Belagerung]

Nachdem der Feind die Pässe genommen hatte, ließ er Regiment auf Regiment in das Vorgelände der Festung einmarschieren, das nun fast ausschließliches Kampffeld des OMD wurde. Wir bekamen die Aufgabe, den Feind bald hier, bald dort bei seinem Aufmarsch zu stören, ihm bei günstigem Gelände hinhaltenden Widerstand zu leisten, uns aber vor seiner Übermacht langsam hinter die Festungswerke zurückzuziehen, zu deren Besetzung und Verteidigung unsere drei Kompanien als Verstärkung des III. Seebataillons sehr dringend benötigt wurden. Diese Aufgabe bedeutete eine weitere Zersplitterung unseres schwachen Detachements, und ich kam vom Morgengrauen bis zum Einbruch der Nacht kaum vom Sattel oder Autositz herunter. Wiederholt schwebte ich dabei in Gefahr, von in unseren Rücken vorgestoßenen Feindgruppen abgeschnitten oder abgeschossen zu werden. Die inzwischen erworbene gute Kenntnis des zerklüfteten Geländes rettete mich aber immer wieder aus heiklen Situationen. Als ich im Verlauf dieser Kämpfe im Vorgelände eines Tages mit meinen Soldaten die Verbindung mit der bereits abgeschnitten gewesenen dritten Kompanie wiederherstellte und sie wieder mit Proviant und Munition versehen konnte, sprach mir Oberstleutnant Kuhlo seine Anerkennung aus und eröffnete mir, dass er mich auf seine Liste für Verleihung des Eisernen Kreuzes aufgenommen habe, das ich später dann auch bekommen habe.

Der Feind drängte unaufhaltsam nach. Dennoch war ich eines Tages sehr unangenehm überrascht, als ich bei Rückkehr nach Litsun unser Stabsgebäude als brennende Ruine und den ganzen Ort von unseren Truppen geräumt vorfand. Der Japaner hatte Litsun mit seinem Artilleriebeschuss erreicht. Dabei hatte ich meine ganze persönliche Ausrüstung, soweit ich sie nicht auf dem Leibe trug, verloren. Schleunigst räumte ich aber noch mit meinen paar Soldaten den wichtigsten Teil meines Proviantdepots aus, steckte das Gefängnisgebäude in Brand und stieß mit meinen Wagen wiederum zu der sich einige Kilometer weiter südlich verschanzenden Truppe. Auf dem Wege dorthin erhielten wir Artilleriebeschuss, durch den wir aber heil hindurchkamen.

Wenige Stunden später entwickelte sich an dieser Stelle eine größere Schlacht, an der zum ersten Mal das gesamte OMD geschlossen beteiligt war. Ihm allein standen drei japanische Regimenter gegenüber. Von beiden Seiten griff die Feldartillerie in den Kampf ein. Nachdem ich meine Wagen in rückwärtiger Deckung abgestellt hatte, eilte ich mit meinen Männern und unseren Gewehren wieder nach vorn und warf mich mit ihnen in die Schützenkette, um Schuss auf Schuss zum ebenfalls in Deckung gegangenen Feind hinüber zu senden. Zufällig kam ich dicht neben dem Chef unserer ersten Kompanie, dem Grafen von Hertzberg, zu liegen. Mir ist dies deshalb unvergesslich, weil dieser Hauptmann eigenhändig das Maschinengewehr eines gefallenen Unteroffiziers seiner Kompanie übernommen hatte, die anstürmenden Japaner zielsicher wie Halme niedermähte und dabei mit lauter Stimme, so richtig aus fröhlichem Herzen, sang: "Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald, er schießt das Wild daher, grad wie es ihm gefallt."

Es entsprach den dem Detachementsführer erteilten Befehlen, dass wir die Stellung bis zum Einbruch der Dunkelheit hielten, uns dann aber auf eine weiter rückwärts gelegene Bodenwelle zurückzogen. In der finsteren Nacht stürmten die drei japanischen Regimenter unsere verlassene Stellung mit gefälltem Bajonett. Schaurig schallte ihr Banzai-Geschrei durch die Dunkelheit.

Im Chinesendorf Syfang hatten wir unser neues Stabsquartier aufgeschlagen. Von hier aus leitete Oberstleutnant Kuhlo die noch einige Tage dauernden harten Abwehrkämpfe im Vorgelände von Tsingtau. Dann aber wurde der Druck der feindlichen Übermacht so stark, dass vom Gouverneur die Zurücknahme des OMD hinter die Außenbefestigungen befohlen wurde. Als wir durch die enge Zugangsstraße, die als einzige noch die Verbindung mit der Stadt quer durch den großen Wall und die Drahthindernisse aufrecht erhielt, am 28. September in das eigentliche Festungsgelände einmarschierten, wurden wir zu Recht von den in den Infanteriewerken liegenden Soldaten des III. Seebataillons, die bisher noch keinen Schuss abgegeben hatten, wie alte heimkehrende Krieger begrüßt und bewundert. Unmittelbar hinter uns 500 Mann vom OMD wurde die Straße gesprengt, vermint und verbarrikadiert. Die Belagerung von Tsingtau begann.

Von den fünf Infanteriewerken [IW], die die Landfront der Seefestung abschirmten, wurden nun die beiden westlichen, IW 5 und IW 4, vom OMD besetzt. Meine Aufgabe als Verpflegungsoffizier war beendet, und ich wurde vorläufig wieder der Verwaltung des Truppenteils zugeteilt, die im Gebäude des Seezollamts in Tsingtau untergebracht war. Mit Behagen genoss ich Bad und Bett in der Aspirantenmesse, in der mir wieder ein Zimmer eingeräumt wurde. Ein paar stille Tage folgten.

In dieser Zeit der Stille vor dem Sturm brachten die Japaner ihre schwere Belagerungsartillerie in Stellung und trieben ihre Schützengräben und Sappen bis an den Festungswall vor, während unsererseits überall am Ausbau der Befestigungen Tag und Nacht gearbeitet wurde. Planmässig bestreuten unsere nun nach der Landfront gerichteten Küstenbatterien das Vorgelände. Die schweren Granaten der Batterie Hsiau-ni-wa orgelten dabei über die ganze Stadt hinweg. Der Orkan brach aber erst los, als das Haubitzfeuer des Feindes auf die Festung zugleich mit dem Beschuss durch die Schlachtschiffe von See her einsetzte. Zu dieser Zeit, als jedermann in der Stadt Deckung in den Kellern nahm, lag ich mit einer sehr schmerzhaften Mittelohrentzündung vier Tage lang zu Bett, gewärtig, jederzeit von einer der auch in der Nähe unseres Hauses krepierenden Granaten zerschmettert zu werden.

Ein Ring schwerer Belagerungsgeschütze von 28, 24, 21 und 15 cm Kaliber umschloss nun die Landfront. Vom 29. Oktober ab steigerte sich die Beschießung der Befestigungswerke und der Stadt von Land, aus den schweren Schiffsgeschützen von See und durch Bombenabwurf aus der Luft von Tag zu Tag zu einem fast pausenlosen Inferno. Im gleichen Maße nahm unser Artilleriefeuer täglich ab. Der Grund dafür war nicht einmal die unersetzbare Zerstörung einzelner Batterien, sondern die niederdrückende Tatsache, dass unsere Artilleriemunition zu Ende ging. Einige Batterien hatten schon den Befehl erhalten, die geringe restliche Munition für den Tag des Sturms aufzusparen, während andere sich bereits verschossen hatten und sich selbst in die Luft sprengten.

Auch die durch die Blockade eingeschlossenen Kanonenboote SMS Luchs, Itis, Cormoran und Tiger sowie das alte Torpedoboot Taku wurden versenkt und ihre Besatzungen der Landfront eingereiht, soweit sie nicht schon beim Kriegsausbruch zur Indienststellung von Hilfsschiffen herangezogen worden waren, die zum Kreuzergeschwader des Grafen Spee stießen. Nur der österreichische Kreuzer Kaiserin Elisabeth, das Kanonenboot SMS Jaguar und das Torpedoboot S 90 konnten wirkungsvoll in die Kämpfe eingreifen.
 

[6. Bis zur Kapitulation]

Am 31. Oktober, dem Geburtstage des Tenno, steigerte sich die feindliche Beschießung zu größter Heftigkeit. Die großen Öltanks, die Kohlenlager, das Elektrizitätswerk, die Hafenanlagen und ähnliche wichtige Anlagen wurden neben vielen Wohnhäusern der Innenstadt in Brand geschossen. Aber der für diesen japanischen Nationalfeiertag erwartete Sturm blieb aus.

"Einstehe für Pflichterfüllung bis zum Äußersten", hatte unser Gouverneur Kapitän zur See Meyer-Waldeck zur Heimat ins Kaiserliche Hauptquartier gefunkt. "Gott schütze Euch in Eurem schweren Kampf. Gedenke Eurer. Wilhelm I.R." antwortete unser Kaiser und oberster Befehlshaber. Wir alle waren bereit, für Kaiser, Reich und Vaterland den ehrenvollen Soldatentod zu sterben und fest entschlossen, unser Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. In der Überzeugung, dass ich die Heimat nicht mehr wiedersehen würde, schrieb ich einen Abschieds- und Dankesbrief an die Eltern.

Längst war nun alle Verwaltungstätigkeit eingestellt. Ich wurde als Zugführer eines Landsturmzuges eingesetzt, der die Zufahrtsstraße zur Innenstadt zu verteidigen hatte, und wurde wie die meisten Offiziere mit dem Infanteriegewehr bewaffnet. Meine Soldaten waren schon recht alte, meist ungediente Männer, aber was ihnen an Ausbildung fehlte, wurde durch Begeisterung, Pflichteifer und treue vaterländische Gesinnung wettgemacht.

Am 2. November stürmten die Japaner zum ersten Mal todesmutig gegen den Wall und das große Drahthindernis an. Blutig wurden sie zurückgeschlagen. Die Durchbruchsversuche wiederholten sich auch die folgenden Tage. Die nun pausenlose Beschießung bei Tag und Nacht zertrümmerte Wall und Befestigungswerke immer mehr. Am 6. November wurde unsere allerletzte Granate verschossen und sämtliche Batteriestellungen und Geschütze gesprengt. Damit war das Schicksal der Festung besiegelt. In der Nacht gelang dem Feind der Durchbruch durch die Infanteriewerke. Da entschloss sich der Gouverneur nach Erschöpfung aller unserer größeren Kampfmittel zwecks Vermeidung eines unnützen Kampfgemetzels in der Innenstadt schweren Herzens zur Übergabe. Als ich am 7. November morgens kurz nach 7 Uhr wieder aus der Deckung, die wir vor dem Artilleriebeschuss in einem Hauskeller genommen hatten, auf die mir zugewiesene Zufahrtsstraße zur Abwehr der anstürmenden Japaner hinaustrat, sah ich vom Signalberg die weiße Fahne wehen. Der Kampf war aus, Tränen der Erbitterung stürzten mir und manchem meiner alten Krieger in die Augen. An dem Straßenbordsteinen zerschmetterten wir ingrimmig unsere Gewehre.

4.680 Deutsche und Österreicher hatten 78.650 Japanern und 1.500 Engländern (South Wales Borderers und indischen Sikhs) fast drei Monate lang verzweifelten und aussichtslosen Widerstand geleistet.8 Die siebzehnfache Übermacht an Soldaten und eine noch größere des Materials hatte uns erdrückt. Vollkommen erschöpft legte ich mich in ein Bett des Aspirantenhauses. Seit über einer Woche war ich nicht mehr aus den Kleidern und zu längerer Buhe gekommen. Gleichgültig gegenüber dem, was nun noch kommen mochte, aber auch unbelästigt von den sonst überall in der Stadt plündernden Japanern schlief ich fast 24 Stunden einen totenähnlichen Schlaf.

Die feierliche Beisetzung unserer Gefallenen in langen Massengräbern auf dem Friedhof gestaltete sich gleichzeitig zu einer ergreifenden Abschiedsfeier von deutscher Erde und unserer mit so viel Fleiss aufgebauten echt deutschen Stadt Tsingtau. Am folgenden Morgen, dem 10. November, verließ die Besatzung geschlossen die Stadt. Offiziere und Deckoffiziere trugen den Säbel, den uns der Feind auf Weisung des Tenno als Anerkennung bewiesener besonderer Tapferkeit belassen hatte.9 Das arg zerschossene Chinesendorf Taitungtschen wurde uns als Quartier angewiesen, bis Dampfer für unseren Abtransport nach Japan zur Verfügung standen. Der Stab des OMD, zu dem ich nun wieder gehörte, bezog eines der wenigen Häuser, die noch ein heiles Dach besaßen.
 

Anmerkungen

1.  Julius Dorpmüller (1869-1945) war 1926-1937 Präsident der Deutschen Reichsbahn und 1937-1945 Reichsverkehrsminister.

2.  Zu den hier stark gerundeten Zahlen siehe unsere Aufstellung.

3.  Gemeint ist der im Artilleriedepot eingesetzte Gefreite Lange; er erlitt schwere Bein-Verletzungen, überlebte aber.

4.  Gemeint sind Vater und Sohn Hugo Walter.

5.  Identität nicht bekannt.

6.  Dies geschah am 04.09.1914, siehe die Verlustliste.

7.  Von den zurückweichenden Deutschen in Brand gesetzt.

8.  Wie andere Zeitgenossen setzt der Verfasser die japanischen Zahlen extrem hoch an.

9.  Insoweit besteht ein gewisser Widerspruch zur unter 3. zitierten Darstellung, wonach die Japaner die Gefangennahme als "Schande" angesehen hätten.
 

©  Familie Lendrich; für diese Fassung auch Hans-Joachim Schmidt
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